Geburtstagssprüche mit Wiener Dialekt


Oida

Oida, jetzt hab‘ I mi fast verkutzt,
des is jetzt a feste Watsch’n,
wie si de Johre ham verzupft,
I glaub, es haut mi aus de Latsch’n!

Grod no san mia auf Lepschi gongen
und ham’s ganz sche krach’n lass’n –
jetzt san scho sovül Johr‘ vergongen,
Oida, I kanns gar net fass’n!

„Oida“ – ja, des sag I immer,
weust a Haberer bist hoit –
ober a Schmäh is des jetzt nimmer –
Oida – jetzt bist ehrlich oid!

Doch muasst jetzt net den Huat draufhau’n –
und a net die Patsch’n strecken . . .
mia wern no weita auf de Has’n schau’n
und der G’spritzte wird uns a no schmeck’n!

I wünsch‘ Dir zu Dein Ehrentog
des Beste nur, des is jo klor,
und dos I von Dia her ka Klog‘
a no de nächsten 100 Johr!

A echter Wiener

A echta Weaner geht net unter,
des was jo scho jeder Bazi –
geht’s auf da Wölt a drüba und drunter –
Hauptsoch is, de Wölt, de draht sie!
Und heit draht sie die Wölt um Di ,
weu Du a weiteres Jahr hast g’schofft!
A Jausengegner wor des Leb’n nie,
ober Dia geht’s bessa als erhofft!
Und so soll’s a immer bleib’n,
is des Leb’n a oft a blede G’schicht,
des Leb’n soll Di imma gfrei’n -–
weu unter geht a Weaner nicht!

Das Glück is a Vogerl

Hearst, des is do no gor net so lang her,
wie wia zwa so manche Trutsch’n
anbrat’n hom kreuz und quer –
und ogschleppt auf der Pupperlhutsch’n.

Dann host Dei Zuckergoscherl g’fund‘n
und die Liebe, die hot g‘wunna,
für’s Leb’n hobt Ihr Euch verbund’n
und donn is a no a Butzerl kumma.

So ham die Johre, noch und noch,
Dir vül Glück und manche Fotz’n geb‘n
und I denk jetzt, mach mi net schwoch –
scho wiada a Johr mehr im Leb’n!

Es nimmt des Leb’n seinen Lauf,
so schnö kennan wia gor net schau’n
und kriagst a monchmal ane drauf –
meist konnst auf’s Glück Du doch vertrau’n!

Du host im Leb’n nix versamt,
a wenn des Glück a Vogerl is –
für Di soll’s laf’n wie ertramt-
zu Dia solls imma fliag’n g’wiß!